Die Deutsche Jazzunion setzt sich für einen Ausbau der öffentlichen Förderung für Jazz und Improvisierte Musik ein und beteiligt sich an der Ausgestaltung spezifischer Förderinstrumente auf Bundesebene. Wichtiges Ziel ist, dass Musiker*innen im Jazzbereich mit ihren Projekten nicht in eine strukturelle Förderlücke zwischen den aktuell einerseits eher zeitgenössisch-experimentell und andererseits stärker wirtschaftlich-kommerziell ausgerichteten Programmen fallen.
Mit dem Musikfonds als Bundesfonds für zeitgenössische Musik dem Spielstättenprogrammpreis APPLAUS sowie dem Deutschen Jazzpreis sind unter maßgeblicher Mitwirkung der Deutschen Jazzunion wichtige Verbesserungen für die Realisierungsmöglichkeit und internationale Sichtbarkeit von Jazz und Improvisierter Musik auf den Weg gebracht worden. (-> www.musikfonds.de, www.deutscher-jazzpreis.de)
Auch die Förderprogramme der Initiative Musik sind wichtige Bausteine für eine zeitgemäße Förderlandschaft. Allerdings gilt es, die eingeleiteten institutionellen Verbesserungen konsequent weiterzuführen und dabei unter anderem eine verbesserte Aufsichts- und Jurystruktur inkl. angemessener Jazzrepräsentanz aufzubauen, um den Förderzielen auch im Bereich Jazz und Improvisierte Musik gerecht werden zu können. (www.initiative-musik.de)
In alle für den Jazzbereich relevanten Institutionen und Gremien, die über Fördermittel oder konkrete Rahmenbedingungen entscheiden, müssen Jazz-Expert*innen und insbesondere Musiker*innen in ausreichender Anzahl und Vielfalt vertreten sein. Dazu zählen beispielsweise die GEMA, die KSK, die GVL, die Initiative Musik oder das Goethe-Institut.
Jazz muss wie alle Kultur als Daseinsfürsorge verstanden und als Teil der öffentlichen Infrastruktur finanziert werden – nicht als „freiwillige Leistung“. Hier stehen im föderalen System explizit auch die Länder und Kommunen in der Pflicht.
Projekte und Spielstätten für Jazz und Improvisierte Musik müssen langfristig gefördert werden – es müssen Wege weg von kurzfristiger Projektförderung hin zu einer mehrjährigen Förderperspektive gefunden werden.
Die Deutsche Jazzunion fordert eine offene politische Auseinandersetzung mit innovativen Ansätzen wie etwa der Idee eines bedingungslosen Grundeinkommens für Kunstschaffende.